Change Canvas – Meta Framework für gut geführte Veränderungsprozesse

Jedes Unternehmen kommt immer wieder an den Punkt, an dem es Veränderungen anstoßen muss. Aber: Veränderung ist immer auch ein Risiko. Plötzlich greifen alte Routinen und Lösungen nicht mehr, die auf den ersten Blick gar nichts mit der geplanten Veränderung zu tun haben. Das Change Projekt wird größer, komplexer und teurer als gedacht. Alles kommt ins Rutschen, Unsicherheit macht sich breit. Die Dinge beginnen sich ungut und hektisch anzufühlen. Fehler verstärken Missgeschicke. Der ganze Change Prozess selbst gerät in Verruf. Es wird beschlossen, erst einmal langsam zu machen. Das Projekt bleibt hängen. In der Retrospektive erscheint es so, als wäre es besser gewesen, nichts zu ändern...

...Never touch a running system. Right?

NEIN! Die Welt ändert sich schneller als je zuvor und das Tempo der Veränderung zieht immer weiter an. Wir leben aktuell in einem wahren Sturm der Veränderungen. Unternehmen, die sich nicht anpassen, sterben. Was es braucht sind Methoden und Frameworks, die es ermöglichen, Change Prozesse mit ruhiger Hand zu führen. Sprich: Routinen und Frameworks für die Anpassung von Routinen und Frameworks. Und genau das ist der Change Canvas.

Strukturierter kreativer Freiraum

Der Change Canvas ist zunächst einmal das: ein Canvas, eine Leinwand – ein leeres Feld, auf dem wir Zukunft kreativ neu zeichnen können.

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Zu Beginn des Veränderungsprozesses ist der Change Canvas leer und bietet unendliche Möglichkeiten.

Aber halt:

Der Change Canvas ist mehr als ein leeres Stück Papier. Die Methode bietet eine Struktur, mit der wir sicherstellen, dass wir Change Projekte aus den unterschiedlichsten Perspektiven betrachten und alle Aspekte bedenken, die für eine erfolgreiche Führung des Prozesses nötig sind.

Jedes der hier aufgeführten Felder gibt uns einen anderen Blickwinkel auf den Veränderungsprozess. In meiner Rolle als Coach führe ich Unternehmen durch all diese Felder und unterstütze sie dabei, am Ende alle Erkenntnisse, die in den unterschiedlichen Perspektiven gewonnen werden, in eine kohärente Change Strategie zu übersetzen.

Sneak Preview – Die Felder des Change Canvas

In diesem Artikel stelle ich jedes Feld des Change Canvas mit ein bis zwei Sätzen kurz vor. In den kommenden Wochen werde ich zu jedem der Felder einen eigenen Artikel verfassen, der weiter in die Tiefe geht.

 

Mit diesen Feldern beschreiben wir die aktuelle Situation sowie die Ziele, die es zu erreichen gilt:


Dringlichkeit:

Wir erarbeiten die Gründe, aus denen eine Veränderung jetzt notwendig ist. Was ist die aktuelle Situation und was passt nicht. Was sind die Auslöser (z. B. Wettbewerbsdruck, Kosteneinsparungen, Prozess-/Systemveränderungen etc..)

Vision:

Was ist das langfristige Ziel? Was ist am Ende anders? Wenn wir uns frei etwas wünschen dürfen, wohin geht die Reise?

Ziele/Meilensteine:

Welche Teilziele oder Meilensteine müssen auf dem Weg zur Vision erreicht werden? Welche Strategie wird verfolgt, um die Vision zu erreichen?

Die nächsten vier Felder fokussieren die Menschen, die am Change Prozess teilhaben werden oder anderweitig von diesem betroffen sind:


Beteiligte:

Hier beschreiben wir, wer direkt oder indirekt betroffen ist, egal ob Kunde, Lieferant oder interne Abteilungen.

Selbstverständnis:

Für dieses Feld erarbeite ich mit den Teilnehmern, welches eigene Verhalten notwendig oder förderlich ist, um die anstehenden Veränderungen erfolgreich zu bewältigen.

Führung:

In dieser Perspektive dreht sich alles um Fragen des Führungsstils. Wie können die Verantwortlichen mit ihrer Art zu Führen optimal zu einem Erfolg des Change Projekts beitragen?

Kommunikation:

Welche Dialogformate werden wann, wo und wie durchgeführt? Wie kann sichergestellt werden, dass alle wichtigen Stakeholder gehört werden? Wann und in welchen Kanälen wird welche Veränderung kommuniziert?

In den abschließenden Feldern konkretisieren wir noch einmal unsere Ziele. Wie machen wir Erfolge konkret mess- und erlebbar?


Erfolgsfaktoren:

In diesem Feld erarbeiten wir sowohl, welche Rahmenbedingungen und Faktoren für den Erfolg entscheidend sein werden, als auch messbare Kriterien dafür, wann die Veränderung erfolgreich ist. Was brauchen wir für den Erfolg und wie messen wir diesen?

Vorteile:

Eine Beschreibung über die Vorteile, die durch die Veränderung entstehen und möglich sind sowie welche Erfolge (Teilerfolge) erzielt werden können?

Maßnahmen:

Hier erstellen wir einen Projektplan, der festlegt, welche Maßnahmen durch wen bis wann umgesetzt werden und welche Methode und Verfahren dabei zur Anwendung kommen.

Change Canvas & Methodenpluralismus

Wir sehen, der Change Canvas selbst dient uns als Framework, das uns durch unterschiedliche Fragestellungen und Perspektiven führt. Bei der Bearbeitung der verschiedenen Felder ist der Ansatz erfrischend offen für die unterschiedlichsten Coaching und Beratungsmethoden. Das lässt eine Menge Raum, unser Vorgehen auf die Bedürfnisse Ihres Unternehmens und Ihres konkreten Change Prozesses abzustimmen. Wer meinen Artikel zum Thema Methodenpluralismus gelesen hat, weiß: Für mich ist das einer der wichtigsten Aspekte am Change Canvas – er gibt uns Struktur, aber lässt uns auch eine Menge Freiheit.

Wenn Sie mehr über den Change Canvas als Methode wissen wollen, schreiben Sie mir einfach. Ich freue mich auf Ihre Fragen!