Change Canvas
– Das Feld Erfolgsfaktoren

Heute schauen wir uns das nächste Feld "Erfolgsfaktoren" des Change Canvas an. Hierbei geht es darum, klar festzulegen, was wir im Change Projekt eigentlich mit "Erfolg" meinen. Wie messen wir ihn? Wann sagen wir, das Projekt war ein Erfolg? Bis wann rechnen wir damit?

Die Change Canvas Reihe

In meiner Change Canvas Reihe stelle ich Schritt für Schritt alle Felder des Change Canvas vor. Hier die bisherigen Beiträge:

Die Schritte des Erfolgs

Während wir uns im Feld Vision darauf konzentriert haben, ein klares Zielbild zu formulieren (Wo wollen wir hin?), nehmen wir im Feld Erfolgsfaktoren den gesamten Zeitverlauf von heute bis zum Erreichen der Vision in den Blick. Wir definieren also die Messkriterien, an denen wir Stück für Stück die Veränderung über die gesamte Zeit überprüfen, um unsere Vision zu erreichen. Wichtige Leitfragen in der Phase:

  • Wann treten Veränderungserfolge ein, woran erkennen wir es?
  • Wie messen wir diese Erfolge?
  • Wann sind unsere Ziele erreicht?

 

Nehmen wir und als fiktives Beispiel ein Projekt, indem als ein Teil der Vision das Ziel gesetzt wurde, die Mitarbeiterzufriedenheit entscheidend zu verbessern. Im Feld Erfolgsfaktoren würden wir festhalten, in welchen Intervallen wir wie prüfen, ob wir auf den richtigen Weg sind, und was Erfolg in den einzelnen Schritten bedeuten würde. Beispiele: Im Feld Maßnahmen wurden regelmäßige Team-Events beschlossen, die den Zusammenhalt im Team und die Mitarbeiterzufriedenheit verbessern sollen. Im Feld Erfolgsfaktoren halten wir fest, dass wir in festen Abständen prüfen, ob diese Maßnahme auch implementiert wurde. Außerdem legen wir fest, wie wir messen, ob die Maßnahme auch den gewünschten Erfolg bringt – z. B. über einen regelmäßig erhobenen Net Promoter Score (NPS) für Mitarbeiter. Solche quantitativen Ansätze können auch von qualitativen Maßnahmen flankiert werden – z. B. fest eingeplante Feedbackgespräche mit Mitarbeitern.

Wichtig ist: Wir bestimmen den Erfolgskorridor im Voraus und halten fest, in welchen Zeitabständen wir welche Veränderungen. So stellen wir sicher, dass wir früh feststellen, wenn wir den geplanten Erfolgskorridor verlassen und ggf. gegensteuern können.

 

Methoden im Feld "Erfolgsfaktoren"


Im Feld "Erfolgsfaktoren" können eine ganze Reihe an Moderationsmethoden angewandt werden, um gute Ergebnisse zu erzielen. Hier einige Beispiele zu Methoden, die sich meiner Erfahrung nach bewährt haben:

  • 1. – Brainstorming Workshop:
    Brainstorming Workshops sind eine kreative Gruppenaktivität, bei der wir eine Fülle von Ideen oder Lösungen für ein bestimmtes Problem oder Thema sammeln. Wir ermutigen alle Teilnehmenden, frei zu denken und alle Ideen beizutragen, wie konkret Veränderungen gemessen werden können.
  • 2. – 6-3-5 Methode:
    Die 6-5-3 Methode ist eine Technik, bei der sechs Teilnehmer jeweils fünf Minuten lang drei Ideen aufschreiben, um kreative Lösungen zu generieren. Nach 5 Minuten werden die Ideen im Uhrzeigersinn der nächsten Person gegeben, die darauf aufbauen, um weitere Ideen zu finden oder Ideen weiterzuentwickeln und zu konkretisieren. Mit dieser Methode können wir in nur einer Stunde um die 90 Ideen entwickeln. Im Anschluss küren wir dann die besten Ideen und Ansätze.
  • 3. – Review des Ende-zu-Ende Prozesses: Beim Review des Ende-zu-Ende Prozesses untersuchen wir unsere Prozesse von Anfang bis Ende. Wir zielen darauf ab, Ineffizienzen und Potenziale für Verbesserungen zu identifizieren, um sicherzustellen, dass jede Phase so effizient wie möglich gestaltet ist.
  • 4. – Ebenen der Verbindlichkeit:
    Bei den Ebenen der Verbindlichkeit legen wir fest, woran wir Veränderungsverhalten und Veränderungen im Mindset auf jeder Ebene konkret feststellen. Nachdem diese Messkriterien festgehalten sind, werden Ideen gesucht, wie man von den Betroffenen durch geeignete Maßnahmen ein Commitment zu den anstehenden Veränderungen erhält.